Landkarten Erstellen

Eine gelungene Landkarte zu erstellen kann ein zeitaufwändiges Unterfangen sein, welches einiges an Know-How und Übung erfordert. Das fängt schon mit mit der Wahl des richtigen Werkzeuges sowie geeigneter Vorlagen und Geodaten an. Nachfolgend geben wir eine kurze Anleitung dazu, wie man hier am besten vorgeht.

Das richtige Werkzeug

Welche Programme eignen sich am besten zur Kartenerstellung?

Prinzipiell lassen sich Landkarten oder Stadtpläne mit jedem Zeichenprogramm erstellen. Einige Programme eignen sich auf Grund Ihres Funktionsumfangs jedoch besser als andere. Generell empfehlen wir die Verwendung eines Vektor-Grafikprogramms wie Adobe Illustrator oder der kostenfreien Alternative Inkscape. Im Gegenstz zu rasterbasierten Grafikprogrammen wie Photoshop lassen sich einmal gezeichnete Karten im Vektorformat auch nachträglich noch ohne Qualitätsverlust größer Skalieren. Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine Karte später als Wandkarte oder auf einer großformatigen Infotafel verwendet werden soll.

Wichtig ist außerdem, dass das verwendete Programm die Gliederung der Inhalte in verschiedene Ebenen unterstützt, um bei der Bearbeitung nicht die Übersicht zu verlieren.

Wer gerne etwas tiefer in die Materie der Kartografie einsteigen will der kann ich zusätzlich auch mit der Verwendung von sogenannten GIS-Programmen auseinander setzen. „GIS“ steht für Geoinformationssystem und bezeichnet Programme, mit denen sich Geodaten analysieren, visualisieren und bearbeiten lassen. Es gibt zahlreiche solcher Programme mit teilweise unterschiedlichem Funktionsumfang und Schwerpunkten. Ein gutes multifunktionelles GIS-Programm ist das kostenlose QGIS.

Die geeignete Vorlage

Ist Google Maps eine geeignete Datengrundlage?

Nach dem Wahl des Werkzeuges stell sich die Frage, auf welcher Grundlage ich meine neue Karte zeichnen soll. Häufig geschieht dies auf Basis schon vorhandener Karten, die nach einer schnellen Suche irgendwo als Bild im Internet gefunden wurden. Oder alternativ auf Basis eines Bildschirmfotos eines Google Maps Ausschnittes.

Diese Vorgehensweise ist zwar prinzipiell möglich, jedoch sollte man hierbei nicht vergessen, dass die meisten Grafiken im Internet lizenzrechtlich geschützt sind. Auch die Karte von Google Maps darf nicht beliebig kopiert und verwendet werden.

Eine gute Alternative zu Google Maps ist die Karte des OpenStreetMap-Projekts. OpenStreetMap ist ein Community-Projekt, welches den Versuch unternimmt eine kostenfreie, weltweite Datenbank für Geodaten zur Verfügung zu stellen. Und das recht erfolgreich. In vielen Bereichen ist die Karte von OpenStreetMap dank zahlreicher fleißiger Mapper heute schon umfangreicher und genauer als etwa Google Maps. Auch wir greifen für die Erstellung unserer Stadtpläne fast ausschließlich auf Daten von OpenStreetMap zurück. Im Gegenzug ergänzen wir die OpenStreetMap-Datenbank im Zuge der Kartenerstellung häufig auch um neue Inhalte. Etwa um noch nicht erfasste Gebäudeumrisse, die dazu von uns auf Grundlage von Luftbildern digitalisiert werden.

Die Verwendung von OpenStreetMap als Datengrundlage oder Vorlage für das „abzeichnen“ einer Karte ist in jedem Fall ein rechtlich sicherer Weg. Bei Verwendung der Daten sollte man jedoch nicht vergessen am Rand der fertigen Karte einen Hinweis zur ursprünglichen Datenquelle („© Openstreetmap-Mitwirkende“) zu platzieren.

Kartengröße und Maßstab

Wie groß wird meine Karte und was kann ich darauf noch darstellen?

Wenn eine geeignete Vorlage für meine Karte gefunden ist stellt sich als nächstes die Frage welche Größe bzw. welches Format meine Karte später haben soll. Soll die Karte etwa auf ein DIN A4 Blatt passen? Oder als großformatige Wandkarte dienen? Oder möchte ich die Karte lediglich im Web und für digitalen Medien verwenden?

Abhängig vom gewählten Format und dem Kartenausschnitt welcher darauf abgebildet werden soll ergibt sich der Maßstab der Karte. Und damit auch, welche Inhalte ich noch sinnvoll auf meiner Karte darstellen kann und welche nicht. Natürlich lassen sich auf einer Übersichtskarte von Europa im A4-Format beispielsweise nicht mehr sämtliche Ortschaften und Verkehrswege darstellen. Es muss also eine Auswahl getroffen werden. Genau diesen Prozess der Auswahl und Vereinfachung von Inhalten abhängig vom Maßstab nennt man in der Kartografie Generalisierung.

In digitalen Karten wie der auf openstreetmap.org oder Google Maps kann man das Prinzip gut über die unterschiedlichen Zoomstufen beobachten. Als Vorlage für die selbst gezeichnete Karte sollte immer auch eine Karte in einem ähnlichen Maßstabsbereich/Detailgrad gewählt werden.

Das Zeichnen der Karte

Was zeichne ich als erstes?

Beim eigentlichen zeichnen oder erstellen einer Landkarte es sich immer zunächst eine klare Ebenenstruktur anzulegen und dann von unten nach oben zu arbeiten. Man beginnt also zunächst mit dem Hintergrund der Karte. Eine Ebene darüber kommen Landnutzungs- und Vegetationsflächen. Also beispielsweise Siedlungsflächen und Wälder. Als nächstes kommen dann die Gewässer wie Meere, Seen und Flussläufe.

Damit ist schon einmal der topografische Hintergrund der Karte gelegt und man kann nach und nach weitere Inhalte ergänzen. Es empfiehlt sich als nächstes mit dem Verkehrsnetz weiter zu machen, da dieses der Karte weitere Struktur verleiht und die Platzierung aller weiteren Inhalte vereinfacht. Das Verkehrsnetz ist dabei je nach Maßstab und Detailgrad häufig am aufwändigsten zu zeichnen. Man sollte hier eine klare Struktur wahren und genau überlegen, welche Klassen an Straßen und Wegen auf der Karte noch dargestellt werden sollen. Optisch kann man die einzelnen Straßenklassen zum einen über die Strichstärke und zum anderen über unterschiedliche Farbgebung differenzieren. So könnten Autobahnen beispielsweise in als breite orange Linien, Bundesstraßen als etwas schmalere gelbe Linien und Siedlungsstraßen als weiße oder graue Linien dargestellt werden. Oft hilft es auch mit zusätzlichen Konturen um die Linien zu arbeiten um etwa die Farbgebung der Verkehrswege dezent zu halten und die Straßen dennoch gut kenntlich zu machen.

Steht das Verkehrsnetz folgen weitere Inhalte wie Verwaltungsgrenzen, Gebäudeumrisse (bei entsprechendem Maßstab), Symbole und natürlich die Beschriftung der Karte. Auch hier ist es gut für die Übersicht, wenn man mit beschrifteten Ebenen und Unterebenen arbeitet.

Als Orientierungshilfe zur Ebenenstruktur und Vorlage für Schriftgrößen, Kartensymbole, Farbgebung oder Strichstärken empfehlen wir einen Blick in unseren Downloadbereich. Dort kannst du kostenlos voll bearbeitbare Kartenausschnitte im Illustrator-Format und als PDF herunterladen.

Individuelle Kartenausschnitte

Eine Landkarte zu erstellen kann Spaß machen, jedoch auch sehr zeitaufwändig sein. Wenn dir das alles zu lange dauert helfen wir dir auch gerne weiter. Beschreibe uns einfach kurz was für eine Karte du benötigst und wie diese aussehen soll und wir machen dir ein ganz unverbindliches Angebot zur Erstellung der Karte. Nutze dazu einfach unser Kontaktformular oder schreibe uns eine kurze Mail.

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